Schluckstörung (Dysphagie)

Definition:

Von einer Schluckstörung (Dysphagie) spricht man, wenn Flüssigkeiten, Nahrung oder  Speichel nicht sicher vom Mund über die Speiseröhre in den Magen transportiert werden können, sondern in die Atemwege eindringen (Aspiration). Die lebensbedrohliche Komplikation bei Dysphagie ist die Lungenentzündung (Aspiratiospneumonie). Erste Anzeichen einer Aspiration können unklares Fieber, Verschleimungen der Bronchien und / oder Hustenanfälle sowie Veränderungen der Stimme und Gewichtsabnahme sein.

Sonderform der Dysphagie

In seltenen Fällen kann es zu einer Schluckstörung kommen, obwohl durch die medizinische Abklärung des Facharztes keine Beeinträchtigung des Schluckens nachgewiesen werden konnte. Trotzdem geschieht es bei dieser Art der Dysphagie immer mal wieder, dass insbesondere körnige und harte Speisen, sowie kalte kohlensäurehaltige Getränke plötzlich nicht abgeschluckt werden können. Beim Versuch des Schluckens, ziehen sich die Schlundschnürer im Rachen ruckartig zusammen und verhindern, dass die Nahrung den Halsbereich passieren kann. Es kommt zur Atemnot bis hin zur Erstickungsangst!

Aufgrund dieser Störungen verlieren die Betroffenen häufig einige Kilos an Körpergewicht, da sie Ängste vorm Essen und Trinken entwickeln. Die Ursache für diese Sonderform ist nicht ausreichend geklärt. Man vermutet eine Kombination aus Stress / Angst und Schlafmangel, welche zu einer Fehlsteuerung des Schluckablaufs führen.
Wir empfehlen als Erstmaßnahmen, täglich mehrmals kleine Portionen von weicher bis passierter Kost  langsam zu essen. Dabei sollten Sie konzentriert auf das Essen und in einer ruhigen Umgebung sein. Die Getränke sollten nicht zu kalt sein und keine Kohlensäure oder Fruchtsäure enthalten. Milchgetränke aus tierischer Milch sind ebenfalls nicht zu empfehlen, stattdessen Soja-, Mandel oder ähnliche Pflanzenmilch. Bitte trennen Sie bei der Nahrungsaufnahme die Speisen von den Getränken.

Sprechen Sie uns an – Wir beraten Sie gern!

Mögliche Ursachen:

  • Neurologische Erkrankungen des peripheren oder zentralen Nervensystems
  • Strukturelle Erkrankungen als Folge von Tumoroperationen im Kopf-, Hals- oder Mund-Kiefer-Gesichts-Bereich oder Speiseröhre
  • Altersbedingte koordinative Störung des Schluckablaufs (Schwäche)
  • Psychogen-muskuläre Störung des Schluckablaufs

(Quelle: dbl e.V., 2014)